Dienstag, 29. Dezember 2015

Meine Dezemberbücher

Dezember Literatur (meine):

  • Rainald Goetz, "loslabern" (2008)
  • Gustave Le Bon, "Psychologie der Massen" (1895
Nicht zu Ende geschafft:

  • John Brockmann (Hrsg.), "Worüber müssen wir nachdenken?" (2014)
  • Jonathan Franzen, "Unschuld" (2015)
  • Benham T. Said, "Islamischer Staat" (2015)
Goetz hilft, das vorige Jahrzehnt in Berlin zu verstehen, Le Bon, das vorige Jahrhundert. Mir wichtig: Dank Goetz weiß ich jetzt sicher, dass die gesponnen haben und nicht ich. Und dass ich nichts verpasst habe, wenn ich abends nicht in diesen selbstbezüglichen Ick-bin-jetzt-Berliner-Kreisen Mannheimer MBA-AbsolventInnen war.

Le Bon erklärt, warum zu viel Intelligenz in der Massengesellschaft zur Erfolglosigkeit verdammt. Die Massen lernen nicht durch Einsicht sondern durch Nachahmung. Um nachahmlich zu sein, darf man ihnen als Führer geistig nicht zu weit voraus sein. Wer unnachahmlich seiner Zeit zu weit voraus ist, dem folgt keiner. Man darf auch nichts erklären, dann verliert man seinen Nimbus (vgl. Max Frisch, Homo Faber: "Der Mann will die Frau als Rätsel um sich an seinem Unverständnis zu berauschen."). Beides hatte Schröder begriffen und das FAZ-Feuilleton bückte sich fortan, um sich an den tiefer gehängten Decken nicht den Kopf zu stoßen.

Goetz erklärt das Phänomen "24-Jährigkeit", Le Bon den Erfolg der Schröderhaftigkeit. Liest man beides zusammen, hat man Berlin in den Jahren zwischen 2001 und 2008 verstanden.

Samstag, 21. November 2015

Wann Software zur Kunst wird (meiner Meinung nach)

Kann man die Arbeit von Künstlern und Softwareentwicklern vergleichen? Die Arbeit von manschen Softwareentwicklern schon, meine ich. Produkte, die der Erbauung, dem Genuss oder Spaß dienen würde ich als künstlerisch bezeichnen. Denn sie erzeugen ähnliche Gefühle in mir wie Kunstwerke.

Am offensichtlichsten ist das, wenn der Computer sicht- oder hörbar Teil der Performance ist. Z. B. bei Musikern wie Kraftwerk oder Jean Michel Jarre. Software ermöglicht den Sound und ermöglicht die Programmierung von Sequenzen, die automatisch abgespielt werden können. Der Komponist und Performer, der sie benutzt ist ein Künstler. Der Entwickler, der ihm selbst kreierte Sounds bereitstellt auch? Ich meine, ja.

Irgendwie ist Software das Ding in der Mitte. Designer und Fotografen halten wir schon eher für Künstler, auch wenn die Objekte ihrer Kunst am Ende Gebrauchsgegenstände sind. Das liegt daran, dass wir auf gut designte Dinge positiv emotional reagieren. "Hier hat mich jemand verstanden. Hier erleichtert mir jemand das Leben, in dem er meine Gebrauchsabsicht versteht und mir entgegenkommt. Ich hätte selbst nicht sagen können wie es gestaltet werden muss. Aber jetzt, da ich es sehe, stimme ich überein." So etwas kann man über gut gestaltete Elektronikprodukte genau so sagen wie über Autos oder Küchengeräte. Aber auch Fotos und Musik.

Der Softwareentwickler wird in dem Moment zum Künstler, wo er eine Idee in ein Produkt einbringt, dessen Benutzbarkeit dadurch besser wird als vom Benutzer erwartet.

Freitag, 13. November 2015

Christian McBride Trio, "Fried Pies"

Die Woche wäre fast geschafft. Aber das sagt DIESE Woche auch über uns.. Nicht unterkriegen lassen, nicht zu viel Medien inhalieren. Sondern zum Feierabend entspannen. Das hier ist die Musik, die wir an den Abspännen amerikanischer Serien so lieben. Jazz bringt uns runter. Im positiven Sinn!